Das solltest Du für ein Jurastudium mitbringen:
Ein Jura-Studium ist ein klassischer Studiengang. Die Zugangsvoraussetzungen legt jede Universität individuell fest. In der Regel wird ein Abitur gefordert. Der N.c. variiert von Universität zu Universität. Doch was machst Du, wenn Du kein Abitur vorzuweisen hast oder der N.c. nicht passt? Einige Universitäten bieten die Möglichkeit an, das Studium als sog. „Beruflich Qualifizierte:r“ aufzunehmen. Durch Deine abgeschlossene Berufsausbildung und deiner Berufserfahrung, besteht die Möglichkeit, auch ohne Abitur Jura zu studieren. Insofern bietet Dir Deine zuvor abgeschlossene Berufsausbildung einen gewissen Vorteil bei den Zugangsvoraussetzungen gegenüber Abiturienten.
Neben den Zugangsvoraussetzungen musst Du eine Menge Ehrgeiz und Disziplin mitbringen. Nach wie vor werden Jura-Studierende mit einer Fülle von Lehrmaterial erschlagen. Mit Rückschlägen musst Du entsprechend umgehen können.
Klassischen Jura-Student:innen eine Nase voraus
Haben Rechtsanwaltsfachangestellte gegenüber ihren Kommilitonen im Studium einen Vorteil? In der ersten Vorlesung bist Du nicht überrascht, wenn der Professor Dir erklärt, wie ein Kaufvertrag zustande kommt. Das Stellvertretungsrecht ist während der Berufsschulzeit noch in Erinnerung. Auch kennst Du in der Regel die Basics des Gesellschaftsrechtes. Du weißt, welche Kaufmannsarten das HGB vorgibt. Viele Fallgestaltungen der ZPO sind Dir bekannt. Du weißt, was ein Versäumnisurteil ist. Auch weißt Du, welches Rechtsmittel oder welcher Rechtsbehelf gegen eine Entscheidung statthaft ist. Du wirst in der Regel während des Studiums weniger Problemstellungen hinterfragen als Deine Kommilitonen. Juristische Zusammenhänge dürften für Dich nicht fremd sein. Unterschätze allerdings nicht, dass Dir Kenntnisse der wissenschaftlichen Fallbearbeitung in der Regel fehlen werden. So kennst Du gegebenenfalls die Antwort auf die Frage, was ein 7-jähriges Kind von seinem Taschengeld kaufen und welche Verpflichtungen es eingehen darf. Im juristischen Studium kommt es nicht (nur) auf das korrekte Ergebnis an. Der dogmatische Ansatz muss stimmen, denn in der Juristerei ist vieles vertretbar. Der Schlüssel zum sauberen dogmatischen Weg ist die Einhaltung des Gutachtenstils, den Du in Deiner Berufsausbildung nicht gelernt hast. Deine zuvor erworbenen Kenntnisse sind im Jura-Studium natürlich vorteilhaft. So kannst Du Dich im Vergleich zu Deinen Kommilitonen früher vertieft mit Themen befassen, da Dir die Basics bereits bekannt sein dürften.